In der Zeit, als die selbständige Gemeinde Wollishofen bei der sog. Ersten Eingemeindung zur Stadt Zürich kam – bekanntlich gegen ihren Willen –, zählte das Dorf 1746 Einwohner (1888). Heute wohnen im Stadtquartier fast 20‘000 Einwohner (2019)! Das wären genug, um nach zürcherischem Recht eine eigenständige Stadt zu bilden. Stadt Wollishofen? Kaum! Es geht uns gut als Stadtquartier! Korrekt sollte man deshalb von Zürich-Wollishofen sprechen. Ob Wolo damit einverstanden gewesen wäre?
Flugaufnahme Wollishofen mit Glarner Alpen. Photoglob Wehrli.
Sammlung MZ. Gelaufen 21.4.1978
Wollishofen bildet mit der Enge und mit Leimbach den Stadtkreis 2, den gleichen Umfang hat auch das Notariat Enge. Als Schulorganisation gehören wir zum Schulkreis Uto, und unsere Friedensrichterin steht dem Friedensrichteramt 1+2 vor.
Flugaufnahme Industrielles Wollishofen am See. Fotograf Walter Mittelholzer1919.
Bibliothek ETH Zürich.
A propos Stadt: Wollishofen war vor der Eingemeindung 1891 hauptsächlich Bauernland. Es gab - wie in anderen Regionen des Kantons - auch Protoindustrie und vorstädtisches Gewerbe, aber der Charakter blieb erstaunlich agrarisch. Im 19. Jahrhundert gab es dann industrielle Impulse, vor allem am See, und - auch dank des Eisenbahnanschlusses ab 1875 - an der Seestrasse. Die rote Fabrik und ihr Umfeld zeugen noch heute von jenem Aufbruch. An der Seestrasse hingegen sind alle Spuren jener industriellen Aera zugunsten von Büro-Geschäftshäusern und Wohnbauten verschwunden.
Druckschrift mit Firmenlogo Druckerei Wieser, Seestrasse 356. Circa 1901.
Baugeschichtliches Archiv Zürich.
Rechenmaschinenfabrik MADAS, Seestr. 356. Foto H. Wolf Bender's Erben 1952. Baugeschichtliches Archiv Zürich.
(SB)
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