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SCHWINGER BEI WOLLISHOFEN

Aus aktuellem Anlass zum 14. Mai 2023


Zwar ist Wollishofen keine Hochburg des Schwingsports. Aber in unmittelbarer Nachbarschaft finden immer wieder wichtige Schwingfeste statt!


1. Kilchberger Schwinget 1927, beim Sanatorium, Schwingklub Zürich


Im Süden: Kilchberger Schwinget

Nur einen Kilometer südlich von Wollishofen wird alle 6 Jahre das «Kilchberger» durchgeführt – ein renommierter Wettkampf mit dem Charakter eines eidgenössischen Schwingfestes unter prominenter Beteiligung – die 60 besten Schwinger der Schweiz werden eingeladen. Tickets sind nicht frei erhältlich, weil auch die Zuschauenden «auf Einladung» dabei sind: Die Verteilung erfolgt über die Schwingklubs, die Karten werden verdienten Mitgliedern geschenkt. Das Kilchberger Schwingfest wurde 1927 zum ersten Mal beim Sanatorium Kilchberg durchgeführt, seit 1932 befindet sich der Schwingplatz «Uf Stocken», dem Bauernhof hoch über dem Dorf.


«Zürcher Kantonales» 1918 in der Stadt Zürich, Willy Fries


Im Norden: Schwingfest auf der Allmend

Aktuell entsteht auf der Allmend Brunau ein Schwingplatz für den 14. Mai 2023 – haarscharf an der nördlichen Grenze zu Wollishofen! Das jährliche Zürcher Kantonale Schwingfest wird rotierend von einem der 8 Schwingklubs im Kanton organisiert; 2023 ist der Schwingklub Zürich an der Reihe. Für diesen Anlass sind Tickets im freien Verkauf erhältlich! Auch im Jahr 1918 hatten ihn die Stadtzürcher organisiert, von diesem Anlass stammt das obige Bild.

Der Schwingklub Zürich – zu ihm gehören die Schwinger aus Wollishofen – wurde 1897 gegründet und ist der älteste und zudem einer der grössten Schwingklubs in der Schweiz: Er hat sehr viele Passivmitglieder und organisiert auch das eingangs genannte «Kilchberger».

Zurzeit hat der Verein 16 aktive Schwinger – einer von ihnen wohnt in Wollishofen: Danner Daniel (bei Schwingern wird der Nachname immer zuerst genannt) schwingt seit 12 Jahren. Er wird voraussichtlich auf der Allmend am Wettkampf teilnehmen.


Vom Land in die Stadt

Ursprünglich wurde das Schwingen von Sennen und Hirten praktiziert. Mit Aufklärung und Romantik veränderten sich seit dem 18. Jahrhundert die Interessen und Neigungen der städtischen Bürger: Sie entdeckten dank einer erneuerten Naturforschung die Bergwelt, vor allem die Alpen, die bisher eher für Gefahr und Armut standen. Damit verbunden war eine Begeisterung für alpines Brauchtum, inklusive Schwingen. Idealtypisch dafür steht die «Erfindung» des Unspunnenfestes, welches Berner Patrizier 1805 erstmals ausrichteten. So wurde aus lokalen Bräuchen schweizerisches – nationales – Brauchtum, und es entstanden «eidgenössische Feste und Wettkämpfe» – unter Schützen, Sängern, Turnern und Schwingern. (Wo die Frauen waren, ist bisher kaum erforscht.)

5. Eidgenössisches Turnfest in Zürich 1859, Schwingklub Zürich


Die Schwinger waren 1859 erstmals offiziell zu einem eidgenössischen Turnfest eingeladen, dieses fand auf dem Bodmer-Stockar-Gut im Zürcher Seefeld statt.


30 Jahre später fand das erste «Eidgenössische Schwinger- und Älplerfest» ebenfalls in der Stadt Zürich statt, im Juli 1889 auf der Sihlhölzliwiese in Zürich-Enge.


Werbung für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest, Schwingklub Zürich


Noch heute dauert ein Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest zwei Tage; hingegen sind Sackgumpen und Radschlagen gänzlich aus dem Programm verschwunden!

Ursula Hänni, Bloggerin und Schwinger-Mutter


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