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SCHWUNGVOLL: DIE ALBISSTRASSE

Autorenbild: Sebastian BrändliSebastian Brändli

Aktualisiert: 23. Feb. 2023

Der Ausbau der Albisstrasse als Zugang zur Passstrasse über den Albis wurde in den 1830er Jahren vom neuen «regenerierten» Kanton beschlossen. Die Realisierung dieses Ausbausprojekts erfolgte in den folgenden Jahren und Jahrzehnten. Die neue Albisstrasse erhielt eine neue Linienführung. Sie zweigt von der Seestrasse mit einer schwungvolle Kurve ab, um dann beim Morgental eine zweite markante Kurve zu nehmen. Schliesslich führt sie ab dem Oberdorf pfeilgerade gegen Adliswil, gen Süden!


Heute beginnt die Albisstrasse in Wollishofen bei der Post. Ursprünglich, vor der Realisierung der Albisstrasse, ging die Verkehrsverbindung als Teil der «Alten Landstrasse» bei der Post auf der Trassee des heutigen Kilchbergsteigs zur (alten) Kirche hoch, um dann auf der Linie der Kilchberg-strasse dem See entlang zu führen. Die heutige Anlage mit den beiden Kurven bei Post und Morgental wurde Mitte der Vierzigerjahre des 19. Jahrhunderts eingerichtet (1845). Auf der Wildkarte (um 1850) erkennt man deutlich die rationale, durchdachte Konzeption, die nicht zuletzt später Platz für eine breite Trassee als Grundlage des neuen Verkehrsmittels, des städtischen Trams, bot.


Wildkarte (um 1850). Ausschnitt Wollishofen. Die Albisstrasse war damals ganz neu!


Neue Strasse - neue Häuser


Die neue Strasse ermöglichte auch eine neue «städtische» Bebauung – zunächst ohne den traditionellen Baubestand direkt zu gefährden. Die um die Jahrhundertwende errichteten Häuser waren betont urban, betont edel, so etwa beim Morgental (Ecke Mutschellen-strasse) oder die Blockrandbebauung Albisstrasse 84-92, die als viergeschossige Bauten 1894 aufgestellt wurden. Heute sind sie als verkehrsbelastete, teils ihres ursprünglichen Bauschmucks entledigte («purifizierte») Häuser kaum mehr in der ursprünglichen Pracht erkennbar; die Quartiergeschichte von 1993 redet gar abschätzig von «Renditehäusern». Auf jeden Fall wollten die Häuser, die den Charakter der Albisstrasse prägen, ein Vorbild für die weitere Überbauung der Strassenfront bilden – und viel Wohnraum für viele Wollishofer bieten! Das mit dem Vorbild hat allerdings nicht geklappt: Die Häuserfront zwischen Ziegel- und Lettenholzstrasse ist in ihrer Kompaktheit mehr oder minder ein Einzelfall geblieben.


Albisstrasse 84-92, Ecke Ziegelstrasse. Zürich Wollishofen. Fotograf unbekannt.

Sammlung MZ. Gelaufen 6.9.1911


(SB)

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